Blog Post

HW2 Alb Südrandweg

Wolfgang Lechler • 15. Oktober 2022

Im Sommer dieses Jahres sind meine Frau und ich auf dem Albsteig von Donauwörth nach Tuttlingen gewandert (nachzulesen im Blogbeitrag 25 HW1). Nach längerer Pause, in der wir eher mit dem Fahrrad unterwegs waren, war dies Mal wieder eine Mehrtagestour mit dem Rucksack. Auch wenn es sehr anstrengend war, hat es uns doch so gefallen, dass wir schon währenddessen mit dem Gedanken spielten die Geschichte quasi „rund“ zu machen. Denn neben dem Nordrand-, gibt es auch einen Südrandweg. Beide Starten und Enden an denselben Punkten und ermöglichen damit eine Umrundung des Mittelgebirges Schwäbische Alb. 

Kaum Zuhause angekommen machten wir uns an die Planung für die Begehung des Hauptwanderweges 2 (HW2) und Ende September saßen wir im Zug nach Donauwörth. Die Laufrichtung von Ost nach West wählten wir aus drei Gründen: erstens haben wir so eine kürze Heimreise, zweitens ist so der Beginn recht flach und eignet sich somit zum Einlaufen und drittens als wesentlichster Punkt bietet das obere Donautal den schönsten Abschnitt der Tour.


Das Wetter ist bei so einer Wanderung über mehrere Tage natürlich sehr relevant. Hatten wir im Sommer noch mit extremer Hitze zu kämpfen, waren die Temperaturen diesmal optimal und auch mit dem Regen hatten wir Glück. Nur am dritten Tag gab es davon reichlich, ansonsten war es trocken. Wie schon erwähnt sind die ersten fünf Tage bis Ulm eher flach und weite Strecken geht man auf kleinen geteerten Wirtschaftswegen. Wer weniger Zeit hat, kann sich durchaus überlegen seine Tour erst hier zu beginnen.

Hinter Ulm verläuft der Wanderweg mehr „auf der Alb“ und wird zunehmend welliger, wobei auch hier (bis Sigmaringen) größtenteils auf breiten Wegen gewandert wird. Wie der HW1 ist auch der HW2 mit einem roten Dreieck auf weißem Grund durchgängig sehr gut markiert. Es gibt aber auch ein paar Stellen, bei denen man Spürsinn haben muss diese Markierung auch zu entdecken.

Seinen Weg laufend mit einer Karte zu verfolgen, um zu wissen wo man sich gerade befindet ist anzuraten. Wir haben die Streckenabschnitte im Vorfeld mit dem Smartphone abfotografiert, um sie auch offline nutzen zu können, denn nicht immer hat man Empfang. Hilfreich für uns war dies z. B. als plötzlich der Weiterweg mit einem Banner „Achtung Holzfällarbeiten“ abgesperrt war und wir eine Umgehung finden mussten.  

Der bereits 1907 eröffnete Weitwanderweg ist knapp 300 km lang und damit etwa 80 km kürzer als sein nördliches Pendant und auch mit seinen circa 6000 Höhenmetern kann er nicht ganz mithalten. Dennoch sollten man ihn nicht unterschätzen. Einzelne Tagesetappen können aufgrund der wenigen Übernachtungsmöglichkeiten recht ausgedehnt sein (unsere längste Etappe belief sich auf 36 km) und vor allem die drei Schlusstage im oberen Donautal haben es durch die Kombination von Länge und zu bewältigenden Auf- und Abstiegen ganz schön in sich.  


Doch ich kann ihnen sagen, jeder Höhenmeter lohnt sich hier. Die Ausblicke aus beiden Perspektiven genießen zu können, einmal vom Tal hinauf zu den imposanten Felszinnen und einmal von deren Höhen hinab und in die Ferne, sind die Mühe allemal wert.


Das obere Donautal ist nicht nur für Wanderer, Kletterer, Wanderpaddler oder Radfahrer ein hervorragender Ort, sondern bietet auch vieles was man sich als Natur- und Landschaftsfotograf nur wünschen kann. Im Gepäck hatten wir, nicht zuletzt aus Gewichtsgründen, nur eine kleine Kompaktkamera, was ich manchmal bedauerte, aber sportlich wandern und ambitioniert fotografieren funktioniert für mich nicht gleichzeitig. So gibt es also einen Grund mehr mal wieder in diese schöne Gegend zu kommen.

 

Bis bald und bleiben Sie neugierig,

 

Wolfgang Lechler


von Wolfgang Lechler 18. Januar 2025
Wie schnell doch so ein Jahr vergeht. Es sind doch tatsächlich 362 Tage vergangen seit ich das letzte Mal an diesem kleinen Bachlauf entlanggelaufen bin, um nach interessanten Eisgebilden zu schauen.
von Wolfgang Lechler 26. August 2024
Wie beim vorangegangenem Blog 45 angekündigt, gibt es nun die Fortsetzung zum Thema Gestein. Einige Fotografien dieser Ausgabe entstanden in derselben Bucht wie zuvor, die anderen an angrenzenden Küstenabschnitten im Westen der Bretagne . Waren es im letzten Blog formatfüllende Ausschnitte auf denen der Fokus lag, ist hier der Aufnahmestandort etwas weiter entfernt gewählt.
Wunderwelt der Gesteine
von Wolfgang Lechler 11. August 2024
Manchmal sind es die Nebenschauplätze, die besondere Entdeckungen versprechen. Wir waren an der Küste der Bretagne unterwegs, auf dem Weg uns ein vielbeschriebenes Kap anzusehen.
Kreative Blumenfotografie
von Wolfgang Lechler 12. April 2024
Das Inszenieren von Szenen ist üblicherweise nicht meine Herangehensweise bei „meinem“ Fotografieren. Gut, ich biege mal einen Halm oder Zweig zur Seite oder puste Staub – unglaublich wie unreinlich die Natur durch ein Makro-Objektiv betrachtet ist – von einem Blatt, aber sonst lasse ich die Dinge wie sie sind.
von Wolfgang Lechler 9. Februar 2024
Der Januar 2024 war der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen und der achte Monat in Folge mit einem Temperaturrekord. Im Südosten Spaniens wurden erstmals in Kontinentaleuropa über dreißig Grad im Januar gemessen. Ich weiß nicht wie es ihnen dabei geht, wenn sie solche Daten in den Nachrichten hören oder darüber nachdenken, wie oft sie dieses Jahr die Schneeschaufel in der Hand hatten.
von Wolfgang Lechler 23. Dezember 2023
Wie oft hat man schon die Möglichkeit direkt vor der eigenen Haustüre ein seltenes Naturphänomen zu sehen? Nicht allzu oft, denke ich und es als ein solches wahrzunehmen ist nicht selbstverständlich. Vorigen Herbst habe ich dieses zum ersten Mal entdeckt. Bei einem Spaziergang sah ich „weiße Flecken“ im Wald. Das fand ich seltsam, denn es lag kein Schnee und in der Nacht hatte es nicht geschneit, sondern wie schon die Tage zuvor geregnet. Das machte mich neugierig und ich wollte mir die Sache genauer ansehen.
von Wolfgang Lechler 3. Dezember 2023
Was hat ein Muttermal mit dem Dom in St. Blasien zu tun? Oder besser gesagt, mit diesem Blogbeitrag darüber? Bevor Sie jetzt Mutmaßungen über Ähnlichkeiten in der Form anstellen, gebe ich Ihnen lieber direkt die Antwort: es ist der Ärztemangel! Denn dieser zwang mich viele Kilometer in das kleine Kurort-Städtchen St. Blasien im oberen Albtal zu fahren. Da bot es sich an, das Notwendige mit dem Schönen zu verbinden und die Fahrt mit einem Besuch des weit über den Schwarzwald hinaus bekannten Doms zu verknüpfen.
ARoS Aarhus Kunstmuseum
von Wolfgang Lechler 16. Oktober 2023
Entspannen, schauen, staunen und mich inspirieren lassen, manchmal wundern über Altes und auch Neues, doch dabei stets ein Stück der Welt erfassen . Ich gehe gerne ins Museum.
Esel. Grautier. Eselsauge.
von Wolfgang Lechler 27. August 2023
Der ursprünglich aus Afrika stammende Esel erfreut sich in den letzten Jahren auch bei uns einer zunehmenden Beliebtheit. Immer öfters sehe ich ihn, zumeist gemeinsam mit Pferden, auf Weiden in unserer näheren Umgebung stehen. Was nicht immer gut ist, denn der Esel ist kein „kleines Pferd“ , auch wenn er zu deren Gattung gehört. Er lebt am liebsten in einem Gruppenverband unter seinesgleichen.
Tauziehen. Deutsche Meisterschaften. Tauziehfreunde Böllen.
von Wolfgang Lechler 6. August 2023
Das war das erste Mal, dass ich beim Tauziehen war und das erste Mal, dass ich auf einem Sportevent fotographisch unterwegs war. Eine neue Disziplin sozusagen. Mit neuen Herausforderungen die zu meistern waren, aber auch einer guten Gelegenheit Menschen zu fotografieren, was ansonsten nicht immer so problemlos möglich ist. Zumindest, wenn man nicht mit dem Smartphone, sondern mit einem 200-er Tele herumläuft.
Show More
Share by: