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Brennt wie Zunder

Wolfgang Lechler • 15. Januar 2021
Bevor ich mich intensiver mit dem Fotografieren beschäftigt habe, habe ich Baumpilze ehrlicherweise nie richtig wahrgenommen. Der Blick ändert sich, wenn man nach Motiven sucht.
Je nachdem welche Priorität ich mir bei einem Fotospaziergang setze, beschränke ich mich beim Packen der Fototasche auf ein oder maximal zwei Objektive, oft ist dabei auch eine Festbrennweite enthalten. Dadurch verringere ich bewusst meine Möglichkeiten, erhöhe so aber die Konzentration auf einen bestimmten Bereich. Ich sehe die Dinge dann im Prinzip in der Dimension der vorhandenen Brennweite, der eigene Fokus ist ein anderer.

Irgendwann haben Baumpilze dabei meine Aufmerksamkeit erregt. Wenn man bei einem Waldspaziergang die Augen offenhält, kann man erstaunlich viele davon entdecken. Je naturnaher ein Wald desto besser. Da der Baumpilz ein Schwächeparasit ist, findet er sich am ehesten in alten, geschädigten oder bereits toten Bäumen. Bannwälder eignen sich daher besonders gut um fündig zu werden.


Das Objekt Baumpilz hat für mich als Fotomotiv einige Vorteile. Wie schon oben erwähnt sind sie recht häufig, es gibt sie das ganze Jahr über, sie sind windunempfindlich und sie laufen nicht weg.

Am Anfang fotografierte ich praktisch jedes Exemplar das ich fand und hielt immer Ausschau ob ich eine neue Gattung entdecke, mein Sammlerherz war erwacht. Ich hatte zuvor keine Ahnung wie bemerkenswert hoch die Artenvielfalt ist. Es gibt sie in allen möglichen Formen und Farben. Manche sehen aus wie man sich einen klassischen Pilz vorstellt, schön und erhaben, bei anderen wird einem direkt klar, dass er für den Baum nichts Gutes bedeutet.


Da es so viele Arten gibt, ist es auch nicht einfach sie genau zu unterscheiden. Da ich kein Spezialist bin, übernehme ich für die Richtigkeit der angegebenen Pilznamen keine Gewähr.

Ein Name jedoch der sich in unser aller Sprichwortgedächnis festgesetzt hat ist der Zunderschwamm. Er wächst hauptsächlich auf Buchen und Birken und diente früher, getrocknet als Zunder, zum Feuermachen. Heute hat er als Vitalpilz wieder an Popularität gewonnen. 


Vielleicht konnte ich durch diesen Beitrag Ihr Interesse auf ein bisher unbeachtetes Thema wecken und Sie entdecken bei Ihrem nächsten Waldspaziergang das eine oder andere schöne Exemplar.


Bis bald,

Wolfgang Lechler

von Wolfgang Lechler 18. Januar 2025
Wie schnell doch so ein Jahr vergeht. Es sind doch tatsächlich 362 Tage vergangen seit ich das letzte Mal an diesem kleinen Bachlauf entlanggelaufen bin, um nach interessanten Eisgebilden zu schauen.
von Wolfgang Lechler 26. August 2024
Wie beim vorangegangenem Blog 45 angekündigt, gibt es nun die Fortsetzung zum Thema Gestein. Einige Fotografien dieser Ausgabe entstanden in derselben Bucht wie zuvor, die anderen an angrenzenden Küstenabschnitten im Westen der Bretagne . Waren es im letzten Blog formatfüllende Ausschnitte auf denen der Fokus lag, ist hier der Aufnahmestandort etwas weiter entfernt gewählt.
Wunderwelt der Gesteine
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Manchmal sind es die Nebenschauplätze, die besondere Entdeckungen versprechen. Wir waren an der Küste der Bretagne unterwegs, auf dem Weg uns ein vielbeschriebenes Kap anzusehen.
Kreative Blumenfotografie
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Das Inszenieren von Szenen ist üblicherweise nicht meine Herangehensweise bei „meinem“ Fotografieren. Gut, ich biege mal einen Halm oder Zweig zur Seite oder puste Staub – unglaublich wie unreinlich die Natur durch ein Makro-Objektiv betrachtet ist – von einem Blatt, aber sonst lasse ich die Dinge wie sie sind.
von Wolfgang Lechler 9. Februar 2024
Der Januar 2024 war der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen und der achte Monat in Folge mit einem Temperaturrekord. Im Südosten Spaniens wurden erstmals in Kontinentaleuropa über dreißig Grad im Januar gemessen. Ich weiß nicht wie es ihnen dabei geht, wenn sie solche Daten in den Nachrichten hören oder darüber nachdenken, wie oft sie dieses Jahr die Schneeschaufel in der Hand hatten.
von Wolfgang Lechler 23. Dezember 2023
Wie oft hat man schon die Möglichkeit direkt vor der eigenen Haustüre ein seltenes Naturphänomen zu sehen? Nicht allzu oft, denke ich und es als ein solches wahrzunehmen ist nicht selbstverständlich. Vorigen Herbst habe ich dieses zum ersten Mal entdeckt. Bei einem Spaziergang sah ich „weiße Flecken“ im Wald. Das fand ich seltsam, denn es lag kein Schnee und in der Nacht hatte es nicht geschneit, sondern wie schon die Tage zuvor geregnet. Das machte mich neugierig und ich wollte mir die Sache genauer ansehen.
von Wolfgang Lechler 3. Dezember 2023
Was hat ein Muttermal mit dem Dom in St. Blasien zu tun? Oder besser gesagt, mit diesem Blogbeitrag darüber? Bevor Sie jetzt Mutmaßungen über Ähnlichkeiten in der Form anstellen, gebe ich Ihnen lieber direkt die Antwort: es ist der Ärztemangel! Denn dieser zwang mich viele Kilometer in das kleine Kurort-Städtchen St. Blasien im oberen Albtal zu fahren. Da bot es sich an, das Notwendige mit dem Schönen zu verbinden und die Fahrt mit einem Besuch des weit über den Schwarzwald hinaus bekannten Doms zu verknüpfen.
ARoS Aarhus Kunstmuseum
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Entspannen, schauen, staunen und mich inspirieren lassen, manchmal wundern über Altes und auch Neues, doch dabei stets ein Stück der Welt erfassen . Ich gehe gerne ins Museum.
Esel. Grautier. Eselsauge.
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Der ursprünglich aus Afrika stammende Esel erfreut sich in den letzten Jahren auch bei uns einer zunehmenden Beliebtheit. Immer öfters sehe ich ihn, zumeist gemeinsam mit Pferden, auf Weiden in unserer näheren Umgebung stehen. Was nicht immer gut ist, denn der Esel ist kein „kleines Pferd“ , auch wenn er zu deren Gattung gehört. Er lebt am liebsten in einem Gruppenverband unter seinesgleichen.
Tauziehen. Deutsche Meisterschaften. Tauziehfreunde Böllen.
von Wolfgang Lechler 6. August 2023
Das war das erste Mal, dass ich beim Tauziehen war und das erste Mal, dass ich auf einem Sportevent fotographisch unterwegs war. Eine neue Disziplin sozusagen. Mit neuen Herausforderungen die zu meistern waren, aber auch einer guten Gelegenheit Menschen zu fotografieren, was ansonsten nicht immer so problemlos möglich ist. Zumindest, wenn man nicht mit dem Smartphone, sondern mit einem 200-er Tele herumläuft.
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