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Weiß und Schwarz

Wolfgang Lechler • 7. Januar 2022
 Im Jahr 1967 drückte Willy Brandt symbolisch den Startknopf zur Einführung des ersehnten Farbfernsehens in Deutschland. Der Hersteller meines PC-Monitors schreibt: das 10-Bit-Display gibt über eine Milliarde Farben präzise und in höchster Brillanz wieder. Wahnsinn oder? Ich glaube diese Anzahl übersteigt meine Unterscheidbarkeit doch bei weitem, da Männer im Allgemeinen bei der Benennung sowieso nicht weit über die Grundfarben hinauskommen. Wobei sich jedoch unser Spektrum durch die Erfindung der Metallic-Lackierung sprunghaft verdoppelt haben dürfte.

Bei all diesen Anstrengungen Farben technisch zu erfassen und darzustellen, ist es aus dieser Hinsicht schon ein gewaltiger Rückschritt sich beim Fotografieren ausschließlich auf die sogenannten unbunten Farben zu reduzieren. Aus ästhetischer und grafischer Sicht ist dies jedoch aus meiner Sicht ganz anders zu bewerten.


Durch den gezielten Einsatz des Kontrastes in einem Bild, lassen sich durch die Farben Schwarz und Weiß, sowie dazwischenliegender fein abgestufter Helligkeitswerte, den Graustufen, geeignete Motive besonders gut betonen.


Bei den in diesem Blog gezeigten Fotografien habe ich versucht mich noch stärker zu reduzieren und (fast) nur mit zwei Helligkeitsstufen gearbeitet.


Interessant finde ich auch den Umstand, dass Weiß aus einer Mischung aller Spektralfarben besteht – dies erforschte Isaac Newton bei seinen Prisma-Versuchen bereits im 17. Jahrhundert – und Schwarz streng genommen gar keine Farbe ist, sondern das Fehlen jeglicher Lichtreflexion darstellt. Dies ist praktisch nicht möglich. Das perfekteste Schwarz stellt zur Zeit die von einer britischen Firma entwickelte „Vantablack“ genannte Oberfläche dar, da hier nur 0,035% des sichtbaren Lichts zurückgeworfen werden.


Die Schwarzweiß-Fotografie ist für mich eine gute Möglichkeit sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und den Dingen auf den Grund zu gehen. Ich bin aber durchaus glücklich darüber den Einsatz dieser Spielart frei wählen zu können und ansonsten die Welt in ihrer Buntheit erleben zu dürfen.   

 

Bis bald und bleiben Sie neugierig,

Wolfgang Lechler


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