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Winterwelt 2: Eis

Wolfgang Lechler • 30. Januar 2021
In meinem ersten Blog-Beitrag über die Winterwelt des Wiesentales habe ich mich dem Thema Schnee gewidmet, hier möchte ich nun auf die frostigere Variante – das Eis – eingehen. Losgelöst von Raum und Zeit verbinde ich mit dem Begriff „Eis“ in erster Linie Schokoladengeschmack und denke an Sommer. Davon soll hier aber nicht die Rede sein. 

Eis zu fotografieren ist ein gutes Beispiel dafür, dass dieses Hobby viel mit Planung zu tun hat, wenn man nicht alles dem Zufall überlassen möchte und ein bestimmtes Ergebnis im Kopf hat. Sie erhöht die Chancen zur Umsetzung der eigenen Vorstellung immens. So stelle ich mir am Anfang die Fragen: wo und wann ist die Wahrscheinlichkeit am Größten auf das entsprechende Objekt zu treffen.


Beim Thema Eis ist das relativ einfach zu beantworten. Ich brauche Wasser und eine Temperatur unter 0°C damit sich dieses, in einem hexagonalen Kristallsystem angeordnet, in seinen dritten Aggregatzustand verwandelt. Im südlichen Schwarzwald habe ich das Glück in einer bergigen Landschaft zu wohnen, es gibt also auch naturgemäß viele Bachläufe und den ein oder anderen Wasserfall in einer schattigen Ecke.


Anfang Januar viel das Thermometer in mehreren Nächten deutlich unter den Gefrierpunkt, die Zeit ist gekommen. Warm eingepackt (beim Fotografieren steht man manchmal lange ohne viel Bewegung) und mit einer Kanne heißen Tee im Rucksack, machte ich mich also mehrere Male auf den Weg, um verschiedene ausgewählte Locations in meiner Umgebung aufzusuchen.


Wie vergänglich die durch Kälte gebildeten Strukturen sind, habe ich an einem kleinen Stauweiher am Prägbach erlebt. Als ich dort am frühen Morgen ankam, entdeckte ich diese zum Teil kreisrunden angetauten Stellen auf der Eisoberfläche. Nachdem ich ein paar Aufnahmen gemacht hatte wanderte ich den Bachlauf ein Stück aufwärts um zu schauen was es dort noch zu entdecken gibt. Knapp eine Stunde später kam ich wieder hierher zurück, ich wollte noch ein paar Detailaufnahmen der Kreise machen. Doch ich war zu spät, es gab keine Kreise mehr und auch an zwei anderen Tagen mit ähnlichen Bedingungen waren keine mehr zu sehen.


Dabei ist mir wieder ein Grundsatz bewusst geworden: wenn sich eine gute Gelegenheit bietet, mach das Foto und zwar jetzt. Die Bedingungen, in der Regel vor allem das Licht, ändern sich ständig.

Ein wirklicher Hotspot (finde ich witzig) für Eiszapfen ist der Eisfelsen an der Höll (nochmal witzig) bei Utzenfeld. Unweit der Straße erhebt sich dieser Felsen in die Höhe. Wenn es die Eisdicke und Qualität zulässt, wird hier auch gerne mit Eisgeräten und Steigeisen geklettert. Der Eisüberzug als solches ist zwar natürlich, der Fels steht auch an einem wirklich schattigen Platz, nicht aber der Grund warum es gerade hier entsteht. Die Ursache dafür ist eine darüberliegende Quelle die umgeleitet wurde.


Der Winter ist ja noch nicht vorbei. Sollte es nochmal kalt werden, gibt es noch einige Orte denen ich einen Besuch abstatten möchte bevor der Frühling kommt und das Schokoladeneis lockt.

 

Bis bald und bleiben Sie neugierig,

Wolfgang Lechler


von Wolfgang Lechler 18. Januar 2025
Wie schnell doch so ein Jahr vergeht. Es sind doch tatsächlich 362 Tage vergangen seit ich das letzte Mal an diesem kleinen Bachlauf entlanggelaufen bin, um nach interessanten Eisgebilden zu schauen.
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Wie beim vorangegangenem Blog 45 angekündigt, gibt es nun die Fortsetzung zum Thema Gestein. Einige Fotografien dieser Ausgabe entstanden in derselben Bucht wie zuvor, die anderen an angrenzenden Küstenabschnitten im Westen der Bretagne . Waren es im letzten Blog formatfüllende Ausschnitte auf denen der Fokus lag, ist hier der Aufnahmestandort etwas weiter entfernt gewählt.
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Das Inszenieren von Szenen ist üblicherweise nicht meine Herangehensweise bei „meinem“ Fotografieren. Gut, ich biege mal einen Halm oder Zweig zur Seite oder puste Staub – unglaublich wie unreinlich die Natur durch ein Makro-Objektiv betrachtet ist – von einem Blatt, aber sonst lasse ich die Dinge wie sie sind.
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Wie oft hat man schon die Möglichkeit direkt vor der eigenen Haustüre ein seltenes Naturphänomen zu sehen? Nicht allzu oft, denke ich und es als ein solches wahrzunehmen ist nicht selbstverständlich. Vorigen Herbst habe ich dieses zum ersten Mal entdeckt. Bei einem Spaziergang sah ich „weiße Flecken“ im Wald. Das fand ich seltsam, denn es lag kein Schnee und in der Nacht hatte es nicht geschneit, sondern wie schon die Tage zuvor geregnet. Das machte mich neugierig und ich wollte mir die Sache genauer ansehen.
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Das war das erste Mal, dass ich beim Tauziehen war und das erste Mal, dass ich auf einem Sportevent fotographisch unterwegs war. Eine neue Disziplin sozusagen. Mit neuen Herausforderungen die zu meistern waren, aber auch einer guten Gelegenheit Menschen zu fotografieren, was ansonsten nicht immer so problemlos möglich ist. Zumindest, wenn man nicht mit dem Smartphone, sondern mit einem 200-er Tele herumläuft.
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